Malalas 13.1 1–5 = 3–7 (Thurn)

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Μετὰ δὲ τὴν βασιλείαν Μαξίμου Λικιννίου ἐβασίλευσεν θειότατος
 
καὶ πιστότατος, ὁ υἱὸς Κωνσταντίου τοῦ Χλωροῦ, Κωνσταντῖνος ὁ μέ-
 
γας τῇ πρὸ ὀκτὼ καλανδῶν αὐγούστων ἐπὶ τῆς ὑπατείας Σεβήρου καὶ
 
Μαξιμιανοῦ· καὶ ἔμεινε βασιλεύων ἔτη λβʹ. ἦν δὲ μακρός, πυρρός, μεγαλό-
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ψυχος, ἥσυχος, θεοφιλής.
Philologisch-Historischer Kommentar
1/1 Μετὰ δὲ τὴν βασιλείαν Μαξίμου Λικιννίου ἐβασίλευσεν ὁ θειότατος καὶ πιστότατος ... ἦν δὲ μακρός, πυρρός, μεγαλόψυχος, ἥσυχος, θεοφιλής: Der Abschnitt enthält alle typischen Elemente, mit denen die Chronographia die Darstellung der Herrschaft eines neuen Kaisers einleitet: XVII 1, 1ff.. (Florian Battistella)
1/8 ὁ θειότατος καὶ πιστότατος, ὁ υἱὸς Κωνσταντίου τοῦ Χλωροῦ, Κωνσταντῖνος ὁ μέγας: Auch wenn sie der allgemeinen Struktur der vergleichbaren Passagen, die anderen Kaisern gewidmet sind, entspricht, zeichnet sich Konstantins Darstellung hier durch zwei Merkmale aus. Erstens hebt der Satzbau den Namen des Kaisers, der erst nach einer Reihe von Adjektiven und Appositionen erscheint, nachdrücklich hervor. Zweitens wurde hier zum einzigen in ähnlichen Fällen begegnenden Adjektiv θειότατος, das in zehn anderen Fällen mit dem Namen des neuen Kaisers assoziiert ist (X 48, 1), ein zusätzliches Adjektiv hinzugefügt: πιστότατος "am gläubigsten"/"äußerst gläubig". Mit πιστότατος hier und θεοφιλής am Ende des kurzen Porträts des Kaisers deutet der Autor somit die Wichtigkeit Konstantins für die Förderung des christlichen Glaubens im römischen Reich an.

Das Adjektiv πιστός kommt nur fünf Mal in der Chronographia vor, davon zweimal mit der Bedeutung "gläubig" (hier und in X 15, 8), und nur hier als Superlativ. Θεοφιλής ist noch seltener in der Chronographia belegt: neben dieser Stelle kommt das Adjektiv nur noch in X 2, 19 als Epitheton von Eusebius vor. Θεοφιλής, besonders als Superlativ, ist ein gängiges Attribut für Bischöfe (vgl. z.B. ACO 1,1,1 100,17; 21 etc.; Nov. 6 passim) und ist seit dem 4. Jh. in christlichen Texten sehr häufig verwendet. Es ist daher bemerkenswert, dass das Wort in der Chronographia nur zweimal belegt ist und zwar nicht nur für den Bischof Eusebius, sondern eben auch für den Kaiser Konstantin. In Eusebius' Schriften, besonders in seiner Vita Constantini ist der Kaiser regelmäßig θεοφιλής bzw. θεοφιλέστατος genannt. S. besonders Vita Constantini I 6, wo Konstantin als πιστός und ἀγαθὸς θεράπων einerseits, als θεοφιλής, τρισμακάριος, εὐσεβής und πανευδαίμων andererseits beschrieben wird, wobei πιστός und θεοφιλής wie hier prominent sind und ähnlich die besondere Verbindung Konstantins mit Gott beschreiben, dessen Schutz Konstantins Glück als Folge seines Glaubens erklärt. (Olivier Gengler)
2/5 Κωνσταντίου τοῦ Χλωροῦ: Zu Constantius Chlorus: XII 48, 1f.. (Florian Battistella)
4/9 μακρός: Sehr gängiges Adjektiv in den Kaiser-Porträts genauso wie in den Helden-Porträts in Buch V (V 7, 17). (Olivier Gengler)
4/10 πυρρός: V 9, 5. (Florian Battistella)
4/11 μεγαλόψυχος: In der Spätantike zählt μεγαλοψυχία zu den Herrschertugenden; zum Vorkommen des Wortes in der Chronographia: V 9, 4. (Florian Battistella)
Parallelüberlieferung
Literatur