Malalas 15.5 1–40 = 31–70 (Thurn)

Inhalt

Mal. XV 5 berichtet über das Ende der Usurpation des Basiliskos: Zunächst werden Zenons Initiativen und der Verrat des Armatos geschildert. Es folgt der Einzug Zenons in Konstantinopel und Basiliskos' Flucht in die Hagia Sophia. Schließlich wird über ein von Zenon veranstaltetes Rennen und das Lebensende von Basiliskos und seiner Familie berichtet. Lit: Stein 1928, 538--539; Manojlović 1936, 693; Christophilopoulou 1956, 37f.; Croke 1983, 84; Kosiński 2010b, 91--97.

(Florian Battistella)

Philologisch-Historischer Kommentar
Parallelüberlieferung
Literatur

1 (31)
Καὶ ἐπανῆλθε Ζήνων ὁ βασιλεὺς μετὰ πλήθους πολλοῦ ἐκ τῆς Ἰσαυ-
 
ρίας ἐπὶ Κωνσταντινούπολιν, πέμψας εἰς Ἀντιόχειαν τὴν μεγάλην
 
παραφύλακας Ἰσαύρους καὶ στρατηλάτην Τροκόνδην. ἀκούσας οὖν Πέ-
 
τρος ὁ πατριάρχης ὁ ὑπ᾽ αὐτοῦ δεξάμενος τῆς ἐπισκοπῆς τὴν χειρο-
5 (35)
τονίαν ὑπὲρ τοῦ μέρους Βασιλίσκου ἐποίει. ὁ δὲ Βασιλίσκος μαθὼν τὴν
 
τοῦ βασιλέως Ζήνωνος ἐπάνοδον ἔπεμψεν Ἀρμᾶτον τὸν στρατηλάτην
 
τοῦ πραισέντου μετὰ πάσης ἧς εἶχεν βοηθείας στρατοῦ ἐν Θράκῃ καὶ ἐν
 
Κωνσταντινουπόλει καὶ εἰς τὸ παλάτιν, ὁρκώσας αὐτὸν εἰς ἅγιον βά-
 
πτισμα νεοφωτίστου μὴ προδοῦναι. καὶ λαβὼν τὸ ἄπειρον πλῆθος τοῦ
10 (40)
στρατοῦ ὁ Ἀρμᾶτος ἐπέρασεν· καὶ τοῦτο προμαθὼν Ζήνων ὁ βασιλεὺς
 
ἔπεμψε πρὸς τὸν αὐτὸν Ἀρμᾶτον ἐπαγγειλάμενος αὐτῷ πολλὰ καὶ τὴν
 
στρατηλασίαν ˂ἕως˃ τῆς αὐτοῦ ζωῆς καὶ τὸν υἱὸν αὐτοῦ ποιεῖν καίσαρα.
 
καὶ προτραπεὶς ὁ αὐτὸς Ἀρμᾶτος ὑπὸ Ζήνωνος βασιλέως προέδωκεν εὑ-
 
ρεθεὶς εἰς τὸ μέρος Ζήνωνος τοῦ βασιλέως· καὶ οὐκέτι ὑπήντησε Ζήνωνι
15 (45)
ἐρχομένῳ ὁ αὐτὸς Ἀρμᾶτος, ἀλλὰ δι᾿ ἄλλης ἔδοξεν ἐπιέναι ὁδοῦ τῆς
 
Ἰσαυρίας.
 
Ἐξορμήσας δὲ μετὰ τῆς αὐτοῦ βοηθείας διὰ τῆς ὁδοῦ τῆς Ἰσαυρίας
 
Ζήνων ἐπέρασεν ἀπὸ τῶν λεγομένων Πυλῶν καὶ εἰσῆλθεν ˂ἐν τῇ
 
Κωνσταντινουπόλει˃ εἰς τὸ παλάτιον μετὰ τῶν ἰδίων ὁπλιτῶν ἰνδι-
20 (50)
κτιῶνι ιδʹ· καὶ ἐδέχθη ὑπὸ τῶν στρατευμάτων καὶ τῆς συγκλήτου. ἐθάρ-
 
ρει δὲ εἰς τὸ Πράσινον μέρος, ὅτι ἐφιλεῖτο παρ᾽ αὐτῶν· ἔχαιρε γὰρ καὶ
 
αὐτὸς Ζήνων ὁ βασιλεὺς εἰς τὸ Πράσινον μέρος.
 
Ἀκούσας δὲ ἐξαίφνης Βασιλίσκος, ὅτι Ζήνων ὁ βασιλεὺς εἰς τὸ παλά-
 
τιον ὥρμησε καὶ εἰσῆλθεν καὶ ὅτι ἐδέξαντο αὐτὸν πάντες καὶ Βηρίνα ἡ
25 (55)
δέσποινα, ἡ πενθερὰ αὐτοῦ, λαβὼν οὖν Βασιλίσκος τὴν γυναῖκα αὐτοῦ
 
καὶ τὰ τέκνα ἔφυγεν εἰς τὴν μεγάλην ἐκκλησίαν Κωνσταντινουπόλεως εἰς
 
τὸ μέγα φωτιστήριον προδοθεὶς ὑπὸ Ἀρμάτου, ἐπὶ τῆς ὑπατείας Θευδε-
 
ρίχου.
 
Ὁ δὲ θειότατος Ζήνων βασιλεὺς παρασχὼν τὸ βῆλον τοῦ ἱππικοῦ
30 (60)
εὐθέως ἐλθὼν ἐθεώρησεν· καὶ ἐδέχθη ἀπὸ πάσης τῆς πόλεως. καὶ μετὰ τὸ
 
δεχθῆναι, ἐν ὅσῳ θεωρεῖ, ἔπεμψεν εἰς τὴν μεγάλην ἐκκλησίαν καὶ ἐπῆρε
 
παρὰ Βασιλίσκου καὶ τῆς γυναικὸς αὐτοῦ καὶ τοῦ υἱοῦ αὐτοῦ τὸ σχῆμα
 
τῆς βασιλείας· καὶ ἐκβαλὼν αὐτὸν καὶ τὴν γυναῖκα αὐτοῦ καὶ τὰ τέκνα
 
αὐτοῦ ὑπὸ λόγον, ὅτι οὔτε ἀποκεφαλίζονται οὔτε σφαγιάζονται ἔπεμ-
35 (65)
ψεν αὐτὸν καὶ τοὺς αὐτοῦ εἰς Λίμνας κάστρον ἐν Καππαδοκίᾳ. καὶ
 
ἐβλήθησαν εἰς ἕνα πύργον τοῦ κάστρου καὶ ἀνεχρίσθη ἡ θύρα καὶ ἐφύ-
 
λαττον τὸν πύργον καὶ τὸ κάστρον Λίμνας πλῆθος στρατιωτῶν
 
Ἰσαύρων πολύ, ἕως λιμοκτονηθεὶς ὁ αὐτὸς Βασιλίσκος καὶ ἡ γυνὴ αὐτοῦ
 
καὶ τὰ τέκνα αὐτοῦ ἀπέδωκαν τὰς ψυχάς· καὶ ἐτάφησαν ἐκεῖ εἰς τὸν αὐ-
40 (70)
τὸν πύργον ἐν Καππαδοκίᾳ.
Philologisch-Historischer Kommentar
1/11 Ἰσαυρίας: Zu Isaurien: II 8, 35. (Florian Battistella)
2/6 Ἀντιόχειαν τὴν μεγάλην: Zu Antiochia am Orontes, der wichtigsten Metropole der spätantiken Levante: VIII 12, 23. (Florian Battistella)
3/4 στρατηλάτην Τροκόνδην: PLRE II (Fl. Appalius Illus Trocundes), 1127f. = Begass 2018 Nr. 212, 250f. S. auch Lemerle 1963.

Ursprünglich wie Zenon aus Isaurien stammend, hatte Trokundes sich zunächst, wie sein Bruder Illus (XV 12, 1), auf die Seite des Basiliskos geschlagen, der sie zum Kampf gegen Zenon nach Isaurien schickte. Zenon schaffte es aber, sie zu einem Seitenwechsel zu bewegen. Die Chronographia erwähnt nichts davon. Sie ist aber die einzige Quelle, die Trokundes als στρατηλάτης (=magister militum; dazu: XIII 21, 20) bezeichnet, als er auf Antiochia marschierte. Die PLRE II, 1127, 1291, vermutet, dass er magister militum per Orientem war. Begass 2018, 251 Anm. 1690, hält dies für "möglich, aber nicht zu überprüfen". Allerdings ist dies die wahrscheinlichste Hypothese, zumal wir Trokundes im Jahre 479 in Ankyra wiedersehen. Obwohl die PLRE diese Hypothese nicht vorsieht, ist es darüber hinaus möglich, dass bereits Basiliskos ihn mit dem Rang eines magister militum per Orientem versehen gegen Zenon ausgesandt hatte, denn Isaurien unterstand diesem Offizier. Darüber hinaus sehen wir (Z. 6f., 12), dass Zenon auch im Falle des Armatos dessen von Basiliskos verliehenen Titel (magister militum praesentalis) bestätigte. Im Jahre 479 wurde Trokundes seinerseits magister militum praesentalis (oder per Thracias laut Lemerle 1963, 319f.) und später war er einer der Konsuln des Jahres 482. In der Chronographia wird er nur hier erwähnt, obwohl er wohl auch in die Rebellion seines Bruders im Jahre 484 (dazu: Mal. XV 12–14) verwickelt war. (Brendan Osswald mit Florian Battistella)
3/6 ἀκούσας οὖν Πέτρος ὁ πατριάρχης ὁ ὑπ᾽ αὐτοῦ δεξάμενος τῆς ἐπισκοπῆς τὴν χειροτονίαν: Über Petros Gnapheus bzw. Petrus Fullo: XV 1, 4.

Über die Ernennung des Petros zum Patriarchen von Antiochia durch Zenon berichtet die Chronographia irrtümlich unmittelbar nach dem Regierungsantritt Zenons (XV 1, 3). Daher ist die Erzählung des Autors ständig im Irrtum. Ob dies absichtlich geschieht und, wenn dies der Fall ist, was die Gründe des Autors sind, ist nicht klar.

Laut Chatziantoniou 2009, 29 Anm. 70 meint dieser Satzabschnitt, dass Malalas die Berufung von Petros dem Basiliskos zuschreibe. Trotzdem bezeichnet das Pronomen αὐτοῦ eindeutig Zenon. Außerdem ist das Kapitel XV 1 in seiner Formulierung unmissverständlich.

Die Umschreibung δεξάμενος τῆς ἐπισκοπῆς τὴν χειροτονίαν statt einer einfacheren Formulierung wie z.B. ποιησάμενος oder ὠνομασμένος betont die Berufung durch Zenon. Sie trägt zum Anstieg der Protasis bei, die den Kontrasteffekt zur Apodosis verstärkt. (Brendan Osswald mit Florian Battistella)
5/2 ὑπὲρ τοῦ μέρους Βασιλίσκου ἐποίει: Dieser Satzabschnitt stellt die Apodosis dar und antwortet auf die Protasis XV 5, 3. Die beiden Segmente stehen in klarem Widerspruch zueinander, da Petros, obwohl von Zeno ernannt, sich auf die Seite von Basiliskos stellt. Dieser Widerspruch wird durch eine Form von Asyndeton verstärkt, da die Protasis und die Apodosis durch keine logische Konjunktion (z.B. 'trotzdem', 'aber' oder 'nichtsdestoweniger') verbunden sind, die diesen Widerspruch erklärt. Der Effekt ist, dass Petros als ein Verräter erscheint. (Brendan Osswald)
5/5 Βασιλίσκου: Zu seiner Biographie: XIV 44, 3. Auffällig ist, dass Basiliskos weder hier noch bei den weiteren Nennungen im Verlauf von Mal. XV 5 als βασιλεύς bezeichnet wird, obwohl dies in den beiden vorangegangenen Abschnitten der Fall war. Basiliskos wird jedoch auch weiterhin nicht als Usurpator gebranntmarkt (dazu: XIV 4, 28; XV 4, 1). (Florian Battistella)
6/6 Ἀρμᾶτον τὸν στρατηλάτην τοῦ πραισέντου: Zu ihm: XV 3, 5; zum Amt: XIV 46, 4. (Florian Battistella)
9/8 ἄπειρον: Ergänzt von Thurn anhand der slawischen Fassung (Istrin 1994, 335; Tvorogov 1999, 348) und CP 601,5 Dindorf. (Kamil Choda mit Florian Battistella)
12/2 ˂ἕως˃ Ergänzung von Thurn 2000, 302 auf Basis des Chronicon Paschale (601,8 Dindorf) und - nach seinen Angaben - in Anlehnung an die slawische Formulierung, in der allerdings, ebenso wie im Baroccianus, das Wort fehlt. Rüger 1895, 17 konjizierte ἄχρι (nicht ἄχρις, wie Thurn schreibt) mit Verweis auf Mal. VIII 28; X 20; XVIII 76, wo zweimal ζωή (VIII 28; XVIII 76) und einmal βασιλεία (X 20) mit ἄχρι verbunden sind. Diese Konjektur ist nicht völlig von der Hand zu weisen, auch wenn eine Verbindung von ζωή mit ἄχρι sich im Chronicon Paschale gar nicht finden lässt, denn die Wendung ἕως τῆς αὐτοῦ ζωῆς ist im Chronicon Paschale nur an der von Thurn angegebenen Stelle belegt und kommt in der Chronographia nicht vor. (Florian Battistella)
17/3 μετὰ τῆς αὐτοῦ βοηθείας διὰ τῆς ὁδοῦ τῆς Ἰσαυρίας: Von Thurn anhand des Chronicon Paschale (601,12–13 Dindorf) und der slawischen Fassung (Istrin 1994, 335; Tvorogov 1999, 348) ergänzt. Letztere enthält aber kein Wort, das sich als τῆς ὁδοῦ übersetzen lässt. Dindorf 1831, 379 hatte die gesamte Passage nicht ergänzt. Zum Wort βοήθεια: I 9, 3. (Kamil Choda mit Florian Battistella)
18/2 ἐπέρασεν: Die slawische Fassung (Istrin 1994, 335; Tvorogov 1999, 348) bietet "das Meer" als Objekt zu diesem Verb. Thurn 2000, 303 rezipiert das nicht. (Kamil Choda)
18/9 ˂ἐν τῇ Κωνσταντινουπόλει˃: Ergänzung von Thurn 2000, 303 aufgrund der Fassung des Chronicon Paschale (601,14 Dindorf). Alternativ hält Thurn εἰς Κωνσταντινούπολιν für möglich. Welcher Kasus die bessere Wahl darstellt, lässt sich nicht eindeutig entscheiden. (Florian Battistella)
19/9 ἰνδικτιῶνι ιδ’: Die 14. Indiktion bezeichnet hier den Zeitraum vom 1. September 475 bis zum 31. August 476 n.Chr. (vgl. Bagnall/Worp 2004, 145). Basiliskos regierte für ein Jahr und acht Monate (XV 3, 4). Daher ist es für Seeck 1919, 426 erwiesen, wann Basiliskos' Herrschaft endete: Ausgehend von einem Beginn im Januar 475 (XV 3, 1), reichen die besagten 20 Monate bis in den August 476. Da Zenons Rückkehr nach den hiesigen Angaben noch in der 14. Indiktion erfolgte, sind das Ende von Basiliskos' Herrschaft und Zenons Einzug in Konstantinopel folglich Ende August 476 zu verorten (so bspw. auch Redies 1997, 220).

Dass die Angabe ἰνδικτιῶνι ιδ’ in der slawischen Überlieferung fehlt, berücksichtigt Thurn nicht. (Florian Battistella, Brendan Osswald mit Kamil Choda)
20/3 καὶ: Von Thurn aus der slawischen Fassung (Istrin 1994, 335; Tvorogov 1999, 348) ergänzt; bereits Istrin 1994, 335 übersetzte in seinem Apparat das slawische Wort als καὶ, mit dem Hinweis, es handele sich um eine Ergänzung. (Kamil Choda)
20/11 ἐθάρρει δὲ εἰς τὸ Πράσινον μέρος, ὅτι ἐφιλεῖτο παρ᾽ αὐτῶν· ἔχαιρε γὰρ καὶ αὐτὸς Ζήνων ὁ βασιλεὺς εἰς τὸ Πράσινον μέρος: Dass Kaiser einer bestimmten Partei anhingen, wird in der Chronographia immer wieder vermerkt. Dazu: VII 5, 23, speziell zu Zenon und den Grünen auch: XV 15, 5ff.. (Florian Battistella)
26/7 μεγάλην ἐκκλησίαν Κωνσταντινουπόλεως: Gemeint ist die (theodosianische) Hagia Sophia: XVIII 86, 1. Die Aussage, dass Basiliskos in diese geflohen war, entspricht dem, was auch in einigen anderen Quellen zu finden ist. Explizit von der großen Kirche sprechen Chron. anon. Ps.-Dionys. s.a. 792 (170 Chabot); Mich. Syr. IX 5; Chron. Pasch. 601,18–20 Dindorf) und Prok. BV I 7,22. Letzterer spricht an besagter Stelle nur von einer Flucht in dieselbe Kirche wie früher. Wie aus BV I 6,26 ersichtlich, ist damit aber eine Flucht in die Hagia Sophia gemeint. Nämlich denn Basiliskos hatte laut Prokopius nach seiner Rückkehr aus Afrika (XIV 44) dorthin Zuflucht gesucht, um dem Zorn seines Schwagers, Kaiser Leon I., zu entgehen.

Candidus fr. 1 (468 Blockley); Theod. Lect. fr. 412 (114,20 Hansen); Theoph. AM 5969 (124,26–28 De Boor) und Zon. XIV 2,17 sprechen von einer Flucht in die Kirche (bzw. deren Baptisterium); dies dürfte angesichts des bestimmten Artikels ebenfalls die Hagia Sophia meinen. Vielleicht liegt Ähnliches in der Aussage καὶ τὸν Βασιλίσκον ἐξαγαγὼν τῆς ἐκκλησίας bei Kedren. 384,4 vor, allerdings könnte der bestimmte Artikel hier auch durch den sich unmittelbar anschließenden Relativsatz ᾗ πρὸ τούτου προσπέφευγε bedingt sein.

Ein bestimmter Artikel und ebenso eine genaue Bezeichnung der Kirche fehlen sowohl in den Exc. Val. 43 als auch bei Joh. Nik. LXXXVIII 41. Dies schließt aber nicht aus, dass die Hagia Sophia gemeint sein könnte, da im Falle der Excerpta das generelle Fehlen von Artikeln im Lateinischen zu bedenken ist. Mit Blick auf den Text des Johannes von Nikiu ist zu berücksichtigen, dass es sich um einen mehrfach übersetzten Text handelt, sodass der unbestimmte Artikel in Charles' Übersetzung mit einem unbestimmten Artikel (S. 113) nicht den ursprünglichen Wortlaut abbilden muss. Dies verdeutlicht schon ein Blick auf Zotenbergs Übersetzung: "baptistère d'(une) église" (S. 359). Ähnlich unklar bleibt die Aussage des Evagrius, der von ἅγιοι σηκοί spricht (Evagr. HE III 8).

Abweichend von der genannten Evidenz, die auf die Hagia Sophia bezogen werden kann, wird in einer Quelle eindeutig eine andere Kirche genannt, in der Basiliskos Zuflucht gesucht haben soll: die Kirche der Hl. Eirene (_Patr. Const._ III 26 (II,222,12f. Preger). (Florian Battistella mit Brendan Osswald)
Parallelüberlieferung
Thurn 2000, 302 (unvollständig). Gr.: Chron. Pasch. 600,20–602,11; Euagr. 3,8 (107,30–108,8), 3,24 (122,2–5); Theoph. s.a. 5969 (124,10-125,2 De Boor); Georg. Mon. 618,5–9; Leo Gramm. 116,19-21; Kedr. §384.4,33-40; Theod. Scut. II 154,8-13 (Tocci); Zon. 3,129,11-130,14; Nik. Kall. Xanth. PG 147, 120A-B, 130D-132B; Prok. BV 1,7,20–22, 24–25; ; Theod. Lect. §413–414 (114,23–115,16); VDanielis §85, 80,7-12; Cramer, Anecd. gr. II 314,25-27; Manasses, 2934–2946; Candidus fr. 1 (468,65–69 Blockley); Glykas 490,15–19; Joel 42,19–23. Lat.: Liberat. XVI, 106 (125,13); Exc. Vales. II 42f. Syr.: Chron. Zuqnin, s.a. 792 (Übers. Chabot 170); Mich. Syr. IX 5; Chron: 1234 49 (147,2f. Übers. Chabot). Äthiop.: Ioan. Nic. LXXXVIII, 36–42; Mansi 7, 1018, zitiert Theoph. über die Absetzung des Petros Gnapheus. Die slawische Fassung (Istrin 1994, 335-336) und Tvorogov 1999, 348) bietet eine fast vollständige (es gibt seltene Abkürzungen) Übersetzung des griechischen Textes. Der slawische Text ist manchmal dem griechischen der Parallelstellen in Chronicon Paschale näher als dem von O. Manche "Abkürzungen" sind womöglich keine - die slawische Fassung übersetzt hier wahrscheinlich eine Textfassung, die zum Teil in Chronicon Paschale erhalten bleibt. (Brendan Osswald mit Kamil Choda)
Literatur
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Belke (2020): Belke, Klaus: Bithynien und Hellespont, Wien, 2020.
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Blaudeau (2006b): Ph. Blaudeau: Alexandrie et Constantinople (451 491), Rome, 2006.
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Delmaire (1995): Delmaire, Roland: Les Institutions du Bas-Empire Romain de Constantin à Justinien. I: Les Institutions Civiles Palatines, Paris, 1995.
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Dindorf (1831): Dindorf, Ludwig: Iohannis Malalae Chronographiae ex recensione L. Dindorfii, Bonn, 1831.
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Foss (1997b): Foss, Clive: Strobilos and Pylae, EA, 1997, 85-96.
Guilland (1959b): Guilland, Rodolphe: Études byzantines, Paris, 1959.
Istrin (1994): Istrin, V. M.: Истрин В. М. Хроника Иоанна Малалы в славянском переводе/Chronika Ioanna Malaly w slawjanskom perewode, 1994.
Kosiński (2010b): R. Kosiński: The Emperor Zeno, Krakau, 2010.
LeBohec (2010): Le Bohec, Yann: Das römische Heer in der Späten Kaiserzeit, Stuttgart, 2010.
Lemerle (1963): P. Lemerle: Fl. Appalius Illus Trocundes, Syria, 1963, 315-322.
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Seeck (1919): Seeck, Otto: Regesten der Kaiser und Päpste für die Jahre 311 bis 476 n.Chr., Stuttgart, 1919.
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Twardowska (2014): K. Twardowska: Empress Verina and the Events of 475-476, Byzantinoslavica, 2014, 9-22.
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