Malalas 18.127 1–4 = 71–74 (Thurn)

Inhalt

Das Kapitel 127 berichtet über einen neuerlichen Ausbruch der in der Chronik bereits mehrfach thematisierten so genannten ‚Justinianischen Pest‘ (vgl. bereits Malal. XVIII 92 zum Jahr 542 und XVIII 120 zum Jahr 555/6) im Jahr 557/58.

Philologisch-Historischer Kommentar
Parallelüberlieferung
Literatur

1 (71)
Μηνὶ φεβρουαρίῳ ἰνδικτιῶνος ϛʹ γέγονε θνῆσις ἐν Κωνσταντινου-
 
πόλει ἀπὸ βουβώνων. ἐν αὐτῷ δὲ τῷ φόβῳ τὰ μεθόδια πάντα κραββά-
 
τους ἀργυροῦς ἐποίησαν. ἐπεκράτησεν δὲ ἡ αὐτὴ φοβερὰ τοῦ θεοῦ
 
ἀπειλὴ ἐπὶ μῆνας ἕξ.
Philologisch-Historischer Kommentar
1/1 Μηνὶ φεβρουαρίῳ ἰνδικτιῶνος ϛʹ: Die sechste Indiktion meint hier das Jahr 557/58, es geht damit um den Februar 558. Theoph. 232,15–17 de Boor setzt das Ereignis in dasselbe Jahr und wiederholt die Februar-Angabe; zudem präzisiert er (16–17), die Krankheit habe von Februar bis Juli gewütet, was inhaltlich exakt Malalas' Nachricht entspricht, nach der die Pest sechs Monate andauerte (XVIII 127, 3). Eine Notiz des Agathias über eine Pestwelle in Konstantinopel meint aller Wahrscheinlichkeit nach dasselbe Ereignis: Konkret wird hier zwar nur auf den "Frühjahrsbeginn jenes Jahres" (Ἐκείνου δὲ τοῦ ἔτους ἅμα ἦρι ἀρχομένῳ) datiert, was sich aber auf den Winter 557/58 beziehen muss (u.a. folgt die Notiz auf den Bericht über das Konstantinopolitaner Beben im Dezember 557: Agath. V 3; vgl. Malal. XVIII 124). Kedrenos bietet gleich zwei Notizen über Ausbrüche von Seuchen für das 31. Regierungsjahr Justinians (557/58; dazu XVIII 127, 2f.). Datierung auf 558 bei Allen 1979, 9; Meier 2004a, 668; Februar 558 ebd., 327, Anm. 117; Februar–Juli 558 bei Stathakopoulos 2004, 304.
(Jonas Borsch)
1/6 θνῆσις: Auch wenn die Malalas-Chronik das Wort θνῆσις nahezu immer im Kontext von Massensterben infolge einer Pestseuche benutzt, ist θνῆσις in erster Linie neutral als "Sterben (von Menschen)" zu übersetzen, ohne nähere Implikationen für die dahinterstehenden Ursachen; für eine ausführlichere Diskussion der θνῆσις-Belege bei Malalas siehe XVIII 90, 9. (Laura Carrara)
1f./5 γέγονε θνῆσις ἐν Κωνσταντινουπόλει ἀπὸ βουβώνων: Abermals handelt es sich hier um einen Ausbruch der so genannten ‚Justinianischen Pest‘ (vgl. Malal. XVIII 90, 92, 120). Malalas gibt hier, ähnlich wie auch Agathias (V 10, 3), einen Hinweis auf die Symptome der Krankheit, wenn er sie auf "Boubonen" zurückführt – ein Ausdruck, der sich eindeutig auf Schwellungen am Körper bezieht: XVIII 127, 2. Die Frage der Identifizierung der Krankheit ist in der (medizin-)historischen Forschung durchaus kontrovers diskutiert worden (zusammenfassend Horden 2005, 143–151). Die verbreitetste Theorie bleibt die Identifizierung mit der durch den Erreger Yersinia pestis ausgelösten Beulenpest, die dem Namen entsprechend mit dem Anschwellen der Lymphknoten und dadurch der Entstehung von Beulen in Verbindung steht: siehe z.B. Leven 1987, 140; Carmichael 1993, 628–630; Scott/Duncan 2001, 51–53; daran anknüpfend etwa Stathakopoulos 2004, 144–146; Meier 2005, 92. Malalas' Verweis auf Schwellungen ist nur eine von zahlreichen, dem gesamten Mittelmeerraum entstammenden Nachrichten, die darauf hindeuten, dass Beulen (und andere einschlägige Symptome) hier zum verbreiteten Krankheitsbild gehörten (vgl. insbes. Procop. BP 2,22,17; zudem Joh. Eph. apud Ps. Dion. 86–87 Witakowski; Greg. Tur. Hist. 10,1; Paul. Diac. Hist. 2,4). Daraus ergibt sich aber noch nicht unbedingt eine über jeden Zweifel erhabene Diagnose. Die antiken Berichterstatter sind zum einen an einer präzisen Beschreibung der Krankheitssymptomatik im modernen Sinne kaum interessiert gewesen; sie bieten im Einzelfall auch durchaus disparate Beschreibungen der Krankheit (etwa Euagr. HE IV 29); zum anderen scheinen die allgemeinen Parameter des Seuchenverlaufes von denen der modernen Pest abzuweichen: Höhere Mortalität, schnellere Ausbreitung, Auftreten im Winter und in kalten Regionen oder das Fehlen von Hinweisen auf das Massensterben von Nagetieren sind einige der Punkte, die man anführen könnte (mit Horden 2005, 148–151). Eine retrospektive Diagnose nur auf Basis der literarischen Quellen bleibt daher problembehaftet (Horden 2005, 151; Leven 2005, 25–28). Erst im Rahmen jüngerer DNA-Untersuchungen von Seuchenopfern scheint es nun möglich, eine sichere Antwort auf die Frage der Identifizierung zu geben: Vgl. Wagner/Klunk 2014.

Eine justinianische Novelle liefert möglicherweise einen Hinweis auf die sozialen Folgen des Geschehens: Novelle 141 vom März 560 (zum Datum Stathakopoulos 2004, 305) erinnert in der praefatio an nicht weiter spezifizierte, aber eindeutig rezente Unglücksfälle, die als Ausweis göttlichen Zornes über menschliche Missetaten interpretiert werden. Sie kündigt sodann harte Maßnahmen gegen Homosexuelle an. Die katastrophalen Ereignisse, auf die hier offensichtlich angespielt wird, sind für die vorangegangenen Jahre zahlreich belegt: Dazu gehören das Erdbeben vom Dezember 557 (vgl. Malal. XVIII 124), der Einsturz der Kuppel der Hagia Sophia (XVIII 128), der Kutriguren-Einfall von 558/59 (XVIII 129) und schließlich auch der hier thematisierte Seuchenausbruch: Meier 2004a, 595f.; Stathakopoulos 2004, 305f. Offenbar fällt diese Novelle somit in den Rahmen einer justinianischen Politik, die auf Katastrophenfälle durch "Kanalisierung von Unwillen und Kritik gegen seine [Justinians, Anm.d.V] Person in Richtung auf Minderheiten" reagierte (Meier 2004a, 598). (Jonas Borsch)
1f./8 Κωνσταντινουπόλει: Zur Alternanz der Benennungen 'Konstantinopel' und 'Byzanz' für die Reichshauptstadt am Bosporus in der Malalas-Chronik, insbesondere in Buch XVIII, sowie zu deren möglichen Implikationen bezüglich der Verfasserfrage bzw. Genese des finalen Teiles dieses Buches XVIII 77, 1. (Laura Carrara)
2/2 ἀπὸ βουβώνων: βουβών bezeichnet ursprünglich im Singular die Leiste bzw. die Leistenregion des menschlichen Körpers, Lat. inguen (so in Il. 4, 491–492 ὃ ... Λεῦκον ... βεβλήκει βουβῶνα, "dies [_scil_. die Lanze] traf Leukos ... in der Leiste" [βουβών ist hapax bei Homer]); präzise anatomische Definition bei Arist. HA 493b 7–9 κοινόν δὲ μέρος ... μηροῦ καὶ ἥτρου βουβών, "der gemeinsame Teil von Oberschenkel und Unterleib (i.e. Abdomen) [ist] die Leiste"). Im Plural bezeichnet βουβών auch die in dieser Körperregion befindlichen Drüsen, besonders im geschwollenen Zustand (Hp. Epid. 2, 2, 24). Dass der βουβών ein besonders empfindlicher Körperteil war, war den antiken Menschen (nicht nur Ärzten und Experten) bewusst, siehe z.B. Schol. bT Hom. Il. 4, 492b (4, 532, 86–88 Erbse) ἐμπεφύκασι μεγάλαι ἀρτηρίαι καὶ φλέβες τοῖς βουβῶσιν αἱμορραγίας ποιοῦσαι αἵ βοηθούμεναι μὲν ἐπικίνδυνοι, ἁμελούμεναι δὲ εἰσι θανατώδεις (kranke ἀρτηρίαι und φλέβες in der βουβών-Region sind selbst wenn behandelt gefährlich, wenn vernachlässigt aber gleich tödlich).

Übertragen und erweitert bezeichnet dann βουβών allgemein jede krankhafte Schwellung im menschlichen Körper (vgl. Men. Georg. 51: Hier handelt es sich um eine geschwollene Wunde im Bein, σκέλος [also nicht genau in der Leistenregion]; Hp. Aph. 4, 55: Fieber mit Schwellungen, ohne nähere Lokalisierung), und davon ausgehend die durch solche Schwellungen charakterisierte Pesttypologie, die 'Beulenpest'. Prokop (BP II 22, 17) beschreibt sehr lebhaft, wie beim ersten Ausbruch der 'Justianinischen Pest' (541/2 n. Chr.) im oströmischen Reich die Beulen (βουβῶνες) auch, aber nicht ausschließlich an dem βουβών genannten Körperteil auftraten, sondern auch an anderen leicht infizierbaren (weil mit Lymphknoten ausgestatteten) Körperteilen:

ἡμέρᾳ δὲ τοῖς μὲν τῇ αὐτῇ, τοῖς δὲ τῇ ἐπιγενομένῃ, ἑτέροις δὲ οὐ πολλαῖς ὕστερον βουβὼν ἐπῆρτο, οὐκ ἐνταῦθα μόνον, ἔνθα καὶ τὸ τοῦ σώματος μόριον, ὃ δὴ τοῦ ἤτρου ἔνερθέν ἐστι, βουβὼν κέκληται, ἀλλὰ καὶ τῆς μάλης ἐντός, ἐνίοις δὲ καὶ παρὰ τὰ ὦτα καὶ ὅπου ποτὲ τῶν μηρῶν ἔτυχε.

Agathias (Hist. V 10, 3) schildert spezifisch mit Bezug auf die hiesige Pestwelle (vgl. Agath. Hist. V 10, 1 ἡ λοιμώδης νόσος αὖθις 'erneut' ἐνέπεσε; siehe auch XVIII 127, 1) die ἱδέα ('Gestalt', 'Natur') der Krankheit und hebt als Symptome dauerndes hohes Fieber und eben Boubonen hervor (πυρετοὶ γὰρ ἐπὶ βουβῶσιν ... συνεχεῖς καὶ οὐκ ἐφήμεροι).

Die Präposition ἀπὸ in ἀπὸ βουβώνων hat kausale Bedeutung, wie z.B. in Malal. XII 14 ἡ αὐτἡ Μόνητα ἀπὸ σεισμοῦ καταστραφεῖσα, "zerstört wegen eines Erdbebens" und (wieder auf eine Krankheit bezogen) in Malal. XII 13 Κόμμοδος βασιλεὺς ... ἁπὸ αἱματικοῦ χυμοῦ ἀθρόως ἐτελεύτησεν, "wegen eines Blutsturzes"; weitere Beispiele mit Stellenangaben bei Rüger 1895, 36. (Laura Carrara)
2/4 ἐν αὐτῷ δὲ τῷ φόβῳ: Zu φόβος in der Funktion einer direkten Bezeichnung von (Natur-)katastrophen, insb. Erdbeben, in der Malalas-Chronik (und nicht als Ausdruck der durch die Katastrophe unter der Bevölkerung ausgelösten Furcht), XVIII 124, 8, XVIII 103, 3. (Laura Carrara)
2/8 φόβῳ: Zur besonderen, keineswegs durchweg negativen Konnotation des φόβος-Begriffes bei Malalas XVIII 52, 1. (Jonas Borsch)
2f./9 τὰ μεθόδια πάντα κραββάτους ἀργυροῦς ἐποίησαν: "Locus iste pessime corruptus est: neque, ut nunc se habet, sensus exinde commodus ullus elici potest" (so urteilte, zurecht, bereits Chilmead 1691, II, 234 Anm. 3; ähnlich unter den Malalas-Forschern Festugière 1979, 237 "texte tout à fait absurde" und Rochow 1983, 471 "Mal. 489,16f. ist unklar"). Die umfangreiche Forschung zur 'Justinianischen' Pest hat der Stelle hingegen keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Probleme sind sprachlicher Natur, verdunkeln aber auch die im Text gemeinten Realien und ihre historische Konsistenz bis zur Unkenntlichkeit: Es geht erstens um die nicht einleuchtende Qualifizierung des Substantives κραββάτους 'Tragbahren' (dazu XVIII 18, 8, XVIII 92, 5, XVIII 127, 2f.) durch das Adjektiv ἀργουροῦς 'silbern', zweitens um das rätselhafte Wort μεθόδια (so im Text von Thurn 2000, 420, aber s.u.).

Punkt (1): κραβ(β)άτος kommt im Zusammenhang mit der Justinianischen Pest bereits in Malal. XVIII 92 vor, dort allerdings innerhalb einer logisch und grammatikalisch einwandfreien Erzählung: Die an der Pest Verstorbenen sind so zahlreich, dass man selbst für die eigene Verwandtschaft auf bescheidene Bestattungsmittel – die dort erwähnten 'hölzernen Tragbahren', ξυλίνοις κραβάτοις – ausweichen muss. An der hiesigen Stelle mutet zunächst hingegen unerklärlich an, warum die Tragbahren 'aus Silber', also aus einem wertvollen Metall, gemacht werden sollen (das Problem besteht bereits unabhängig von der ebenfalls komplizierten Frage nach dem Subjekt des Verbes ἐποίησαν; dazu s.u.). Es erscheint nämlich hoch unwahrscheinlich, dass man in einer Notsituation wie einem Massensterben infolge einer Pestepidemie an Feinheiten wie silberne bzw. mit Silber verzierte Bahren denken konnte! Dass es sich um eine Notsituation handelte und dass das Bestattungsproblem auch bei dieser Pestwelle, wie schon 541/2 n. Chr. (XVIII 92, 3f.), akut wurde, bestätigt – bei aller Vorsicht gegenüber der topisch-pathetischen Ausdrucksform (Meier 2016a, 277–278; Meier 2005, 94; Leven 1987, 148) – die Parallelnotiz bei Theoph. 232, 14–15 de Boor ὥστε μὴ ἐπαρκεῖν τοὺς ζῶντας θάπτειν τοὺς τεθνεῶτας, "und die Lebenden reichten nicht aus, um die Toten zu begraben" (dieser Satz steht nicht in der O-Fassung der Malalas-Chronik, wurde aber vielleicht doch von Theophanes aus seiner Version des Malalas-Textes genommen? In XVIII 92 bietet selbst O eine inhaltlich und lexikalische durchaus vergleichbare Notiz in ähnlichem Kontext: ὥστε μὴ αὐτάρκεῖν τοὺς θάπτοντας, "sodass die Bestatter nicht ausreichten" – keine Stellungnahme bezüglich dieser Quellenfrage bei Rochow 1983, 471 und bei Mango/Scott 1997, 340).

Fakt ist, dass bei großflächigen Pestepidemien in der Antike und der Vormoderne insgesamt eher mit der Vernachlässigung, gar mit der Verwilderung der üblichen Bestattungsbräuche zu rechnen war (dazu Leven 1987, 144; Meier 2004a, 329 Anm. 139) als mit dem Einsatz von 'silbernen Tragbahren'. Zu den Notlösungen in Sachen 'Bestattung', die nach Aussagen der zeitgenössischen Quellen bei der Pest 541/2 zur Anwendung kamen (Massengräber etc.), siehe z.B. Allen 1979, 12 (Osten), 15 (Westen); Meier 2016a, 278.
Vor diesem Hintergrund hat die Konjektur von Chilmead 1691, II, 234 Anm. 3 ἀργούς für ἀργουροῦς der handschriftlichen Überlieferung Einiges für sich. Bezogen auf Gegenstände und Utensilien kann ἀργός nämlich u.a. 'unbearbeitet, in rohem Zustand' bedeuten (Belege in LSJ s.v. ἀργός II 1): Es könnte somit auf die schlichte Gestalt der Objekte, die in solcher Notsituation als Tragbahren benutzt wurden, hindeuten (zu Chilmeads Auffassung seiner eigenen Konjektur s.u.).

Chilmeads Konjektur überzeugt v.a. deshalb nicht ganz, weil die Genese des postulierten Fehlers schwierig nachzuvollziehen ist. Ohne Rückgriff auf Konjekturen könnte man versuchen, die Qualifizierung ἀργουροῦς vor dem Hintergrund der Tatsache zu erklären, dass Tragbahren zur Zeit dieser Pestwelle sehr wertvoll (weil sehr gefragt) waren, bzw. generell der Problematik der beachtlichen finanziellen Ausgaben, die die Entsorgung der Leichen sowohl von Privaten als auch vom Staat erforderte. Johannes von Ephesos betont in seinem Bericht über die erste Welle der Justinianischen Pest wiederholt (S. 91–92 Witakowski = 236, 34–37, 2 van Douwen/Land), dass die – rar gewordenen – Bestatter und Totenträger nur gegen hohe Bezahlungen für den Transport der Leichen gewonnen werden konnten (dazu Leven 1987, 145). Vgl. auch Johannes‘ von Ephesos Nachricht über die wegen stagnierender Produktion erhöhten Preise von sonst gängigen Marktwaren in Pestzeiten: S. 88 Witakowski. Ist die Wahl des Adjektivs ἀργουροῦς etwa so zu interpretieren, dass die Tragbahren 'goldwert' geworden waren?

Punkt (2): Eine Lösung des Problems wird erheblich dadurch erschwert, dass neben dem Objekt κραββάτους ἀργουροῦς auch das andere Substantiv τὰ μεθόδια πάντα (das vermeintliche Subjekt von ἐποίησαν? s.u.) Deutungsschwierigkeiten bereitet.
Um mit der Textkritik zu beginnen: μεθόδια ist nicht genau der überlieferte Terminus, denn in O (f. 317) ist – als allerletztes Wort des Blattes, doch deutlich genug zu lesen – μεθόδινα überliefert; diese Wortform ist jedoch eine vox nihili. Chilmead 1691, II, 234 Anm. 3 konjizierte stattdessen μεθόρια, das (gut bezeugte) substantivierte Neutrum Plural des Adjektivs μεθόριος, -α, -ον mit der Bedeutung 'Grenzen' (Belege bei LSJ s.v. μεθόριος) und übersetzte den fraglichen Satz (mit seiner anderen Konjektur ἀργούς statt ἀργουροῦς, s.o.) mit "confinia omnia sandapilas vacantes fecerunt"__, wohl zu verstehen mit Bezug auf den Mangel von Bahren infolge der hohen Totenzahl.

In eine andere Richtung geht die Lesart μεθόδια, die man abgedruckt bei Dindorf 1831, 489 findet (Dindorf scheint μεθόδια für die lectio der Handschrift O gehalten zu haben, welche jedoch μεθόδινα hat, s.o.; somit kann μεθόδια als Dindorfs Konjektur beschrieben werden). μεθόδια ist Plural des spärlich belegten Substantivs τὸ μεθόδιον, welches zweierlei bedeutet: entweder 'Methode' (in mathematisch-wissenschaftlichen Kontexten, vgl. D.L. 7, 198 πρὸς τὸ Ἀρκεσιλάου μεθόδιον πρὸς Σφαῖρον – es ist im Grunde eine Variante der Normalform μέθοδος) oder '(Reise-)mittel, (Reise-)Ausstattung, Ressource' (vgl. Hesych. μ 557 Latte s.v. μεθόδιον· ὅ ἡμεῖς ἐφόδιον, "μεθόδιον: das, was wir ἐφόδιον nennen"). Diese letzte Bedeutungsmöglichkeit [ἐφόδιον = μεθόδιον = "das, was man zur Verfügung hat, z.B. auf Reisen"] scheint der Übersetzung von Thurn/Meier 2009, 520 zugrunde zu liegen: "man stellte silberne Tragbahren her, um sie auf Reisen mitzunehmen". Doch warum (a) sollte Malalas betonen, dass die Bahren als 'Reiseausstattungen' (für welche Reise?) mitgenommen werden; warum (b) wird eine Gesamtheit hervorgehoben (mit πάντα; das Wort fehlt in der Thurn/Meier-Übersetzung) und schließlich leuchtet (c) nicht ein, warum sie aus Silber sein müssen (s.o.). Ferner müssen Thurn/Meier das Hauptverb des Satzes ἐποίησαν – dessen Subjekt bei ihnen allgemein 'die Leute' ist – gleichzeitig mit einer zweifachen Funktion belegen, einerseits als make, produce, first of manufactures, works of art (LSJ s.v. ποίεω A I 1; 'herstellen' in ihrer Übersetzung), andererseits auch als make, render so and so (LSJ s.v. ποιέω Α ΙΙΙ), um die zwei Akkusative τὰ μεθόδια und κραββάτους zueinander in Verbindung bringen zu können: "Sie stellten die Tragbahren her UND machten sie zu(r) Reiseausstattung(en)". Sowohl die Wortfolge im Satz als auch die Präsenz des Artikels τά bei μεθόδια implizieren jedoch umgekehrt, dass – will man überhaupt ἐποίησαν als make, render so and so auffassen – von den zwei Akkusativen μεθόδια das direkte Komplement zu ἐποίησαν ist, κραββάτους ἀργυροῦς die dazugehörige prädikative Ergänzung ("sie verwandelten alle μεθόδια [etwa Ausstattungen?] zu silbernen Tragbahren", siehe zu dieser Interpretation auch unten).

Ein ebenfalls von μεθόδιον qua ἐφόδιον ('Ressource' im Sinne von Hesychios, s.o.) ausgehendes, jedoch deutlich unterschiedliches Verständnis des Satzes liegt der englischen Übersetzung von Jeffreys/Jeffreys/Scott 1986, 296 zugrunde: "the guilds all made silver biers". Die Wiedergabe von μεθόδια als 'Gilden' ist gestützt durch eine weitere Hesych-Glosse, die die Äquivalenz zwischen μεθοδῖται und τεχνῖται ('Handwerker, Techniker') bezeugt: Hesych. μ 560 Latte s.v. μεθοδίτας· τεχνίτας; vgl. auch Romanos Melodos, Hymnos__ 81, 29, 3 Maas/Trypanis: Die Bedürftigen dieser Welt brauchen Gott "wie die Handwerker einen Meister", μεθοδῖται διδάσκαλον. μεθόδιον ist demnach eine 'organisierte Gruppierung von μεθοδῖται' i.e. eine Gilde: Dafür fehlt es zwar an präzisen Belegen bzw. Parallelen; die postulierte Bedeutungsentwicklung bleibt jedoch im Rahmen des Möglichen. Inhaltlich gibt die Übersetzung von μεθόδια mit ‚Gilden‘ einen guten Sinn: dass alle Handwerkergilden in Konstantinopel mit der Herstellung (ἐποίησαν hätte somit die schon erwähnte Bedeutung make, produce, first of manufactures, works of art, LSJ s.v. ποίεω A I 1 – die ursprüngliche Grundbedeutung des Verbes) von Bahren für die Opfer der Pest beschäftigt waren. Das behaupten die vorhandenen Quellen zwar nie explizit, ist aber leicht vorstellbar: Jemand wird die ἕτερα κραββάτια χιλία ('tausende zusätzliche Bahren'), deren notfallmäßige Herstellung Justinian laut Kedrenos infolge der sich verschärfenden Bestattungskrise (s.o.) vornahm (ὅθεν ποιήσας ὁ βασιλεύς ἕτερα κραββάτια χιλία, Cedr. 676, 1 Bekker), konkret gebaut haben müssen (= ποῖειν) – wer hätte das besser machen können, als sämtliche dazu verpflichteten Gilden? Vor diesem Hintergrund erklärt sich auch die emphatische πάντα-Präzisierung: Alle produktiven Anstalten der Stadt waren nur noch mit Bahren beschäftigt; die Hervorhebung eines solchen Details führt das Ausmaß der Notsituation klar vor Augen. Man braucht im Grunde nicht einmal μεθόδια mit 'Gilden' direkt gleichzusetzen (und kann somit die dafür nicht günstige Beleglage umgehen); es reicht, μεθόδια proprio sensu als 'Ressourcen' aufzufassen und es metonymisch zu verstehen: "alle Ressourcen [i.e. alle verfügbaren Handwerker bzw. Handwerkerstätte] stellten silberne Tragbahren her". Auf eine sinngemäß ähnliche (Be-)Deutung kommt man auch, wenn man die zweite Valenz des Verbes ποίεω der Thurn/Meier-Übersetzung (s.o.) beibehält, d.h. make, render so and so, beide Akkusative davon abhängen lässt und dem Verb ein indefinites Subjekt zuweist: "Die Leute machten alle Ressourcen zu (i.e. verarbeiteten sie in) silberne[n] Tragbahren".

Erklärungsbedürftig bleibt somit allein der Hinweis auf das wertvolle Metall, Silber (s.o). Vielleicht ist die Erklärung dafür weniger in der Anwendbarkeit des Silbers als Verziehrung bzw. Zierde von Prunkbestattungen zu suchen denn in seiner Eigenschaft als bakterientötendes Mittel. Dass Silber eine desinfizierende hygienische Wirkung hat, ist den Menschen seit Jahrtausenden bekannt (siehe z.B. für den griechisch-römischen Bereich die Beschreibung der Qualitäten von Silberschlacke zur Behandlung von Geschwüren und Eiterwunden in der Naturalis Historia des Plinius des Älteren, XXXIII 35, §110). In diesem Falle wäre ἀργυροῦς nicht auf das ganze Gerüst der Tragbahren zu beziehen, sondern nur auf Teile davon bzw. auf silberne Einlagen oder Folien, die die aus den Bestattungsarealen ausgehende Ansteckungsgefahr bremsen sollten (vgl. die Verwendung von silbernem Geschirr und Besteck nicht nur als Zurschaustellung des eigenen Reichtums, sondern primär zur Vorbeugung von Essensinfektionen in wohlhabenden Haushalten bis in das 18. und 19. Jahrhundert).

Das ist, was man aus dem überlieferten Wortmaterial für die Deutung und die grammatikalische Konstruktion des rätselhaften Satzes τὰ μεθόδια πάντα κραββάτους ἀργυροῦς ἐποίησαν gewinnen kann. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass die Korruptel tiefer sitzt, weil etwa eine ganze Zeile im Laufe des Abschreibprozesses übersprungen worden sein und dieser Ausfall den Malalas-Text entstellt haben könnte.
(Laura Carrara mit Jonas Borsch)
2f./9 τὰ μεθόδια πάντα κραββάτους ἀργυροῦς ἐποίησαν: Der in der erhaltenen Form grammatikalisch wie inhaltlich problematische Satz kann unabhängig von seinem Verständnis (dazu ausführlich XVIII 127, 2f.) eindeutig mit der Frage der Bestattung der Seuchenopfer in Verbindung gebracht werden, die von Malalas nicht nur hier hervorgehoben wird (s. bereits Malal. XVIII 92). Es handelt sich dabei in der durch die Seuche hervorgebrachten Notsituation nicht nur um ein drängendes praktisches Problem, sondern auch um eines von hohem Symbolwert, wie die steten Bezüge darauf in der zeitgenössischen Literatur, insbesondere zum ersten Ausbruch der Seuche 541/42, verdeutlichen (insbes. Procop. BP II 23,3–12; Ps. Dion. 74 Witakowski; dazu XVIII 92, 3f.; Allen 1979, 12; Meier 2005, 94). Prokop (BP II 23,5–6) berichtet, dass Justinian eigens einen referendarius für die Aufgabe der Bestattung bestimmte und ihm Personal und Geldmittel dafür zur Verfügung stellte. Für den hiesigen Fall bestätigt Theoph. 232,14–15 de Boor (auf Malalas-Basis? XVIII 127, 2f.) die Probleme in topischer Formulierung: Die Lebenden hätten nicht mehr ausgereicht, um die Toten zu beerdigen.

Eine ganze Reihe von Details zu den Problemen bei der Bestattung der Leichen findet sich bei Kedrenos, der gleich zwei Einträge zu Seuchen im Jahr 558 hat. Der erste von beiden (675,20–676,8 Bekker), der zunächst auf Februar, am Ende des entsprechenden Abschnittes hingegen auf Juli und August datiert wird, informiert detailliert über Probleme bei der Bestattung der Leichen, die u.a. auch auf einen Mangel an Tragbahren zurückgingen; diesen habe Justinian durch Herstellung zusätzlicher tausend Stück zu beheben versucht. Der zweite Eintrag (676,10–13; sehr ähnlich Georg. Mon. 642,22–643,3 de Boor) ist kürzer und bezieht sich auf eine angebliche weitere, vier Monate anhaltende Pestwelle. Stathakopoulos 2004, 305 vermutet, dass Kedrenos eine ursprünglich aus Theophanes stammende einzelne Vorlage in zwei Notizen aufgespalten hat. Angesichts des Detailreichtums insbesondere des ersten Kedrenos-Abschnittes scheint es jedoch wahrscheinlich, dass hier noch weiteres Quellenmaterial zugrunde liegt. Der Zusammenhang mit einer möglichen Malalas-Vorlage bleibt dabei unsicher. Da Informationen ähnlicher Art sich etwa in Malal. XVIII 92, aber auch in anderen Berichten gerade zum ersten Seuchenjahr 541/42 finden (s.o.), wäre auch denkbar, dass Kedrenos hier verschiedene Meldungen über Seuchenausbrüche in zwei unterschiedlichen Jahren in einem Jahreseintrag zusammengeführt hat. Dass es sich bei seinem Bericht um eine freie Erfindung handelt, ist hingegen unwahrscheinlich, da sich die Nachricht außerordentlich gut in das Bild der zeitgenössischen Überlieferung einfügt. Die Kedrenos-Stelle kann insofern als Beleg für die Probleme bei der Herstellung von Tragbahren durchaus ernst genommen werden und stützt die Lesart der hier fraglichen Malalas-Stelle bei Jeffreys/Jeffreys/Scott 1986, 296, nach der alle Gilden sich am Bau neuer Tragbahren beteiligten. Der Hinweis auf das silberne Material findet sich hingegen nur bei Malalas und nicht in der Parallelüberlieferung, die uns über die Frage möglicher Ursachen für die in diesem Zusammenhang erstaunlich anmutende Verwendung eines so kostbaren Werkstoffes (Handelt es sich um einen Hinweis auf die Bereicherung am "Tragbahren-Geschäft"? War eine hygienische Wirkung intendiert? Zur Diskussion XVIII 127, 2f.) insofern nicht weiter informieren kann. (Jonas Borsch)
2f./12 κραββάτους ἀργυροῦς: Zum noch vom strengen Attizisten Phrynichos Arabios abgelehnten (Ecloga 44 Fischer σκίμπους λέγε, ἀλλὰ μὴ κράββατος· μιαρὸν γάρ, dazu die Anmerkungen von Rutherford 1881, 137–138), im spätantiken Griechischen dann gut etablierten Substantiv fremder Herkunft und unsicherer Schreibweise κράβ(β)ατος für 'Tragbahre' in der Malalas-Chronik XVIII 18, 8, XVIII 92, 5. Auch in Malal. XVIII 92 handelt es sich um Tragbahren für Opfer der 'Justinianischen' Pest.

Zum kontrahierten Akkusativ Plural ἀργυροῦς aus ἀργυρέος siehe Wolf 1911, 30, mit weiteren Beispielen solcher Adjektivkontraktionen in der Malalas-Chronik.
(Laura Carrara)
3/4 ἐπεκράτησεν δὲ ἡ αὐτὴ φοβερὰ τοῦ θεοῦ ἀπειλὴ ἐπὶ μῆνας ἕξ: Hinweise auf die Dauer von Naturereignissen und anderen Unglücken bilden ab der zweiten Hälfte von Buch XVIII ein neues, regelmäßig auftretendes Element in Malalas' Berichterstattung (XVIII 124, 9f. mit Belegen); zum ersten Mal begegnen sie im Zusammenhang mit dem Ausbruch der Seuche in Konstantinopel 541/42: XVIII 92, 7f.. Nimmt man nur die Dauer zum Maßstab, so übertraf der hier geschilderte Ausbruch sogar den ersten, der Malalas zufolge zwei, Prokop zufolge insgesamt vier Monate dauerte. Die Mortalität nahm bei den späteren Ausbrüchen der Krankheit gegenüber dem ersten jedoch ab: Allen 1979, 13; vgl. Leven 1987, 151. (Jonas Borsch)
3/8 φοβερὰ: Zum Adjektiv φοβερός als Qualifizierung von (Natur-)katastrophen in den finalen Büchern der Malalas-Chronik XVIII 79, 1. (Laura Carrara)
3f./4 ἐπεκράτησεν ... ἐπὶ μῆνας ἕξ: Zu ἐπεκράτησεν mit ἐπί + Akkusativ bzw. mit einfachem Akkusativ der Dauer bezüglich der zeitlichen Ausdehnung einer (Natur-)Katastrophe in der Malalas-Chronik XVIII 124, 9f.. (Laura Carrara)
4/1 ἀπειλὴ: Zum Substantiv ἀπειλή ('Unheil' [hiesige Bedeutung] oder 'Drohung') in der Malalas-Chronik XVIII 124, 9. (Laura Carrara)
Parallelüberlieferung
Theoph. 232, 13–16 de Boor; Georg. Mon. 642, 22–643, 3 de Boor; Cedr. 676, 10–13 Bekker; auch Cedr. 675,20–676,8 Bekker (?)
Literatur
Allen (1979): Allen, P.: The "Justinianic" Plague, Byzantion, 1979, 5–20.
Carmichael (1993): Carmichael, Anne: Bubonic Plague, The Cambridge World History of Human Disease, 1993, 628–631.
Dindorf (1831): Dindorf, Ludwig: Iohannis Malalae Chronographiae ex recensione L. Dindorfii, Bonn, 1831.
Festugière (1979): Festugière, André-Jean: Notabilia dans Malalas. II, RPh, 1979, 227–237.
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